Geschichte
Die Fundgrube Frisch Glück, als Grundstein des Schaubergwerkes, wurde erstmals 1688 als Silber- und Schwefelkiesgrube in den Annaberger Bergamtsakten erwähnt.
1705 begannen die Auffahrungen. Man baute auf Silber, Kupfer, Blei, Zinkblende und etwas Braueisenstein. die Grube arbeitete mit mehreren Unterbrechungen.
1830 Wiederbelebung der Grube mit 2500 Taler Starthilfe durch den Staat.
1855 Neugründung einer Gewerkschaft, "Herkules" und "Frisch-Glück" wurden erstmalig zusammen genannt.
1906 Vereinigung beider Gruben. es begann der umfangreiche Marmorabbau bis 1916.
1921 Löschung der Grube in den Bergamtsakten.
1926 Eröffnung des ersten Lehr- und Schaubergwerkes in Sachsen durch den Verkehrsverein Erzgebirge.
1939 Einstellung des Besucherbetriebes
1947 - 1951 Erkundung der Grube durch die SAG Wismut auf Uranerz.
1964 - 1966 Rekonstruktion der Grube durch Berglehrlinge der Berufsschule der SDAG Wismut Schlema.
1966 Eröffnung des Führungsbetriebes, bis heute längste zusammenhängende Betriebsperiode des Bergwerkes
Bergmännische Erlebniswelt
Sachsens ältestes Schaubergwerk hat nicht nur untertage viel zu bieten. Auch übertage gibt es jede Menge Spannendes zu entdecken. Unmittelbar am Fürstenberg und direkt neben dem Huthaus, befindet sich die Bergmännische Erlebniswelt. Die Anlage besteht aus mehreren Gebäuden und Erlebnisstationen. Alle Objekte wurden nach historischen Vorbild neu errichtetet. Neben einer Bergschmiede gibt es in der Bergmännischen Erlebniswelt ein Pochwerk, eine Erzwäsche und einen Rennofen, welcher zum Fürstenberger Hüttentag funktionstüchtig zu erleben ist. Die Stationen vermitteln anschaulich bergmännische Tätikeiten und Prozesse aus vergangener Zeit. Besucher können nachempfinden, wie aufwendig die Erzgewinnung in früherer Zeit war und welcher Arbeiten es bedurfte, um dem Gestein wertvolles Erz abzugewinnen.
Aktuelle Termine Fürstenberger Hüttentag s. Veranstaltungskalender
Bergschmiede
Für den Bergwerksbetrieb in früherer Zeit war die Bergschmiede von großer Wichtigkeit. Das stumpfe oder beschädigte Werkzeug (Gezähe) der Bergleute wurde in der Bergschmiede vom Bergschmied ausgeschmiedet, geschärft und repariert. Überall im Raum erinnert historisches Arbeitsgerät an diese Zeit.
Noch heute werden in der Bergschmiede Schmiedearbeiten und Schauvorführungen durchgeführt; es gibt einen Amboss und Schmiedefeuer. Gern wird der rustikale Raum für Veranstaltungen verschiedenster Art genutzt. Bei Brautpaaren beliebt ist das symbolische Ringeschmieden nach der Eheschließung.
Bergmannswohnhaus
Mit dem im Jahr 2022 eingeweihten Bergmannswohnhaus wurde die bergmännische Erlebniswelt um ein weiteres Objekt thematisch erweitert. Das originalgetreu nachgebaute Fachwerkhaus gewährt dem Besucher einen interessanten Einblick in die Wohn- und Lebensverhältnisse der Bergleute vor Jahrhunderten. Im Erdgeschoss können die Wohnstube der Bergarbeiterfamilie sowie eine Werkstatt und der zum Haus gehörende Stall für das Vieh besichtigt werden. Eine Treppe höher, im Obergeschoss, befindet sich die Schlafstube.
Leuchtende Mineralien
In 80 Meter Tiefe wurde ein alter Marmorabbau für Besucher wieder zugänglich gemacht. Freigelegt wurde ein großer Abschnitt weißen Marmorgesteins und eine große Stelle Scheelit. Dieses weißliche, auch als Wolframerz bekannte Mineral, fluroziert beim Bestrahlen mit kurzwelligem UV-Licht intensiv blau. Aber auch andere im Erzgebirge vorkommende Schätze beeindrucken im Dunkeln durch ihre Farbenpracht. Am unterirdischen Führungsweg erstrahlen mit Schwarzlicht angeleuchtete Mineralien wie Calzit, Flourid, Flussspat und Uranglas in den schönsten Farben.